Bewusstsein für die Rechtsordnung
im Nationalsozialismus und heute
Auch
eindeutige Tatsachen sind unbedingt auf absolute Wahrheit angewiesen. Ein
Mangel an Wahrheit degradiert Tatsachen zu Glaubensangelegenheiten. Beide
Faktoren -Tatsachen und Wahrheit - können nur durch transparente
Berichterstattung bestehen. Ein Mangel an Wahrhaftigkeit leistet Vorschub für
Verschwörungstheorien.
Zur Zeit der Entstehung des
Nationalsozialismus war ein Auto für den Privat-gebrauch eine seltene Aus- nahme.
Die Dorfjugend kam zur Brautschau in der Regel nicht weiter, als man am Samstag
Abend zu Fuß hin- und wieder nach Hause gehen konnte. Fernsehen und In ternet
haben damals nicht existiert und Zeitungen orientierten sich mehr an kommunalen
Geschehnissen.
In einem solchermaßen
„Hobbitland-gleichen“ Umfeld waren Juden-Deportationen dem Schein nach nur
Einzelfälle.
Die Berichterstattung der Nazis in
den Nachrichtenkinos kann durchaus mit Stolz von judenfreien Städten berichtet
haben, aber wurden denn Skelette Verhungerter, Gaskammern oder Krematorien für
die Massenvernichtung gezeigt? Wohl kaum. Das Resultat von letztendlich 6
Millionen ermordeter Juden (= 6 Millionen Einzelfälle!) ist eine statistische
Zahl, die kaum Zugang zur geistigen Substanz finden kann.
Aber ist denn der Informationsgehalt
heutiger Nachrichten oft einmal sehr viel besser?
Währenddessen in anderen Nationen
Journalisten für die Pressefreiheit sogar sterben, fällt in Deutsch- land die
Qualität der Informationen mehr und mehr dem Kapitalismus zum Opfer. Aufgrund
von Einspa rungsmaßnahmen werden viele Zeitungmeldungen von den Pressestellen
z.B. staatlicher Stellen oft unverändert
übernommen und (derart „gleichgeschaltet“!) ohne jeglichen Kommentar an die Leser
durchgereicht.
So ist z.B. Kriminalität in
Polizeikreisen sowie Unterstützung durch vorsätzliche Fehlentscheidungen von
Staatsanwaltschaft und Gericht häufig nur ein kleine Randnotiz wert. Die
Deutungshoheit zu schwer wie- genden Rechtsbrüchen bleibt dem Pressesprecher der
je-weiligen Stelle freigestellt.
Hingegen werden staatliche
Missstände und Rechtsverstöße anderer Nationen von deutschen Medien mit
Leidenschaft bis hin zum totalen Verriss souveräner Staaten zelebriert. Dabei
gibt es im Ausland kein behördlich begangenes Verbrechen, das nicht auch von
deutschen Ämtern zum Teil sogar tag-
täglich begangen wird. Z.B.:
täglich begangen wird. Z.B.:
- Sexuelle
Nötigung, amtlich als Kontrolle verteidigt (München),
-
Vergewaltigung durch Polizisten in Polizeigewahrsam (Nürnberg),
- Handel mit
Kinderpornografie durch Ermittlungsbeamte,
- illegale
Bordelle und Menschenhandel, entweder komplett in Polizeihand
- oder immer
wieder durch Korruption an der Organisation beteiligt.
Zustände wie
in Abu Ghraib. Alles nur seltene
Ausnahmen?!
-
USK-Polizisten, die ohne jeglichen Anlass wie primitive U-Bahnschläger
auf Fußballfans einprügeln (München),
-
Kripo-Beamte und ganze SEK-Teams, die grundlos in Wohnungen
eindringen und heldenhaft Rentner -
sogar ganze Familien zu Boden
prügeln und krankenhausreif prügeln (so z.B. in Rosenheim),
-
Streifenpolizisten, die ihre Magazine leer schießen, wenn sie beim
geringsten Anlass unbescholtene Bürger
abknallen (Regensburg, Aschaf-
fenburg usw.),
- sogar
Foltermord in Anwesenheit eines Arztes (Bremen),
ist
deutsche Realität!
Nur Einzelfälle?
Um dem ganzen die Krone aufzusetzen,
werden fast alle diese Fälle (wenn es überhaupt zu Ermitt-lungen kommt) wieder
eingestellt!
Bürger, die Opfer von Polizeigewalt
und Justiz werden, können sogar noch von Glück sprechen, wenn sie nicht
obendrein auch noch von der Staatsanwaltschaft angeklagt werden. Dem Volk wird
damit klar gemacht, dass gefälligst niemand die Vertreter der Staatsmacht
irgend einer Straftat zu beschuldigen hat. Auch jeder halbwegs
verantwor-tungsvolle Anwalt rät seinen Mandanten von Klagen gegen Polizei und
Justiz ab, selbst wenn die Bewei-slage noch so eindeutig ist.
Zahllose Opfer wagen es nicht, sich
zu beschweren, weil sie einen Rufmord in einem öffentlichen Ver- fahren fürchten
oder ohnehin schon keine perfekte Vita haben.
Viele Ereignisse verbergen sich auch
hinter dem Schutz der eigenen Unglaublichkeit des Geschehen- en.
Somit entsteht eine unschätzbar hohe
Dunkelziffer an Übergriffen und schweren Rechtsverstößen, die Bürgern durch
den Polizeiapparat und Rechtsbehörden zugefügt werden. Durch die üblichen
Nach- richten KANN! Die Allgemeinheit
also überhaupt nichts von dem Ausmaß rechtsbehördlicher Kriminalität erfahren.
Aber es ist halt einmal sehr viel
bequemer, über den aktuellen Stand der Wissenschaft von
Ermittlungs-möglichkeiten zu berichten und Interviews mit nett lächelnden
Anwendern zu führen, als über schlechte Ausbildung der Kriminalpolizei oder
moralische Verfehlungen und dreiste Menschenrechtsverstösse zu informieren.
Nachrichten, die mehr Entertainment
als angemessene Informationen darstellen, können keine „Vierte Macht im
Staate“ sein. Eine wirksame Kontrolle der Rechtsinstitutionen ist damit kaum
gegeben.
In Unkenntnis der eklatanten
Missstände wiegt sich die Allgemeinheit in Deutschland in der trügerischen
Wahrnehmung, im Gegensatz zum Ausland würde die Rechtsordnung in Deutschland
gut funktionieren.
Noch nicht einmal der Export
deutscher Polizeimethoden in Folterstaaten lässt Verdacht aufkommen! Und
spätestens nach dem Bekanntwerden des NSU-Terrors müsste doch auch dem dümmsten
Stamm-tisch-„Patrioten“ klar sein, wie wenig die Rechtsinstitutionen hierzulande manchmal taugen.
Hinter der Überzeugung, was aus
Deutschland kommt ist gut, weil „Deutsch“ für Qualität steht, verbirgt sich
unerkannter Nationalismus. „Made in Germany“ ist das Hakenkreuz unserer
Epoche!
Der Nationalsozialismus war
gleichsam eine politische, wie auch eine humane Katastrophe. Das äußere
Erscheinungsbild und das Gehabe der damaligen Nazis wird sich aber zumindest
in Deutschand viel- leicht nicht mehr durchsetzen können.
Das Bild von der Schere zwischen
„arm und reich“ ist nur an zweiter Stelle ein finanzielles Problem. In erster
Linie ist es viel mehr Ausdruck für den rasanten Verlust an Rechtsordnung und
Gerechtigkeit.
„Wo
dunkle Mächte walten“
(Bonhoeffer) kann sich die Finanzindustrie mit politischer Unterstützung
(„Rettungsschirm“) das Recht herausnehmen, ganze Nationen ausbluten zu
lassen. Wir können zu- sehen, wie die Rechtsordnung in ALLEN Bereichen
Stück für
Stück immer mehr wegbricht.Solange es Nachrichtenmedien nicht
gelingt, endlich einen grundlegenden Wandel in der Wahrnehmung und im
Bewusstsein des Volkes hervorzurufen, haben Pressesprecher und die Damen
und
Herren der Politik alle Freiheiten weiterhin die Rechtsprechung in
Deutschland
als die beste der Welt zu verkaufen.
Die Täter der nächsten
politischen und humanen Katastrophe
sitzen bereits heute in den Behörden - und mir stellt sich immer dringender die
Frage,
„welche Lehren hat Deutschland,
haben seine Politiker aus der Zeit des Nationalsozialismus gezogen“?
In einem Interview zum Film „Der
Untergang“ erklärte die ehemalige Sekretärin Hitlers
„wir haben es nicht gewusst, aber wir hätten es wissen können“.
Matthias
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