Chronologischer
Tathergang im „Fall Lucia Vacca“
Genau
so, wie man schon im „Fall F. Appel“
ehrlich gemeinte Ermittlungen vermieden hat, hat man auch im „Fall Lucia Vacca“
weitergemacht!
Donnerstag/Freitag, 24./25.
August 1995
Laut
Urteil soll ich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, also vom 24. zum 25. August 1995 Lucia Vacca auf dem Vor platz
vor einer Feldscheune bei Buttenheim erschlagen haben. Ich soll die Leiche ca.
50 m weit weggetragen und unter einer Hecke am Ackerrand
abgelegt haben.
Montag, 28. August 1995
Lt.
Ermittlungsakten (Anh. Bl. 207) hat jedoch der Zeuge Düring die L. Vacca am
28.08.1995 als Anhalterin von Bamberg nach Bayreuth mitgenommen. Er erklärte zur
Zeugenaussage, er habe das Bild von L. Vacca in der Zeitung gesehen. Diese Zeugenaussage
lässt sich nicht so einfach als Täuschung eines Einzelnen abtun!
Lt.
Ermittlungsakten (Anh. Bl. 208) wurde L. Vacca am selben Tag von einem weiteren
Zeugen, einem Sicherheitswächter, nachts um 23.00 Uhr nochmals gesehen.
Anmerkung:
Beide
Zeugen wurden weder im Abschlussbericht der Polizei erwähnt, nicht in der
Anklageschrift, nicht in die Hauptverhandlung geladen. Sollen sich die Zeugen
beide geirrt haben angesichts der ständig mit Fotos der beiden Opfer untermalten,
spektakulären Medienberichte an diesen Tagen? Pflichtverteidiger RA Schieseck
hat dazu keinen Beweisantrag gestellt! Die Angaben stimmen jedoch überein mit
der Leichenstarre, der Entwicklung der Maden, dem Mageninhalt Vacca´s und den in der Wohnung Appel´s aufgefundenen, großen
Mengen an Verpackungen für Pizza´s. Der
Pizzabote hat bekundet, es habe bei Lieferungen immer ein dunkelhaariges Mädchen
geöffnet. Appel´s Mutter hat jedoch erst noch am 16.08.95 vor ihrem
Krankenhausaufenthalt bei ihrem Sohn geputzt. Matthias ist verurteilt, F. Appel
am 20.08.95 erschlagen zu haben. In vier Tagen große Mengen Pizzaverpackungen
für 1 Person?
Warum
werden die Zeugenaussagen vertuscht, das Verfahren derart manipuliert, dem
Angeklagten/Verurteilten Akteneinsicht (anfangs sogar dem Verteidiger) verweigert?
Und die Spitze: Dem Matthias wird sogar abverlangt, sich als „Geständnis“ in der
Hauptverhandlung auf den Inhalt der manipulierten Ermittlungsakten zu beziehen.
R. Frey
Mittwoch, 30. August 1995
Als
L. Vacca´s Leiche am 30.08 1995 aufgefunden wurde, war noch Totenstarre
festzustellen.
Zur rechtsmedizinischen
Untersuchung am folgenden Tag, war lt. Obduktionsbefund die Totenstarre in den
Beinen gering, hingegen in den Armen deutlich gelöst.
Der
Obduzent wird in seinem Befund konkreter und erklärt (Bl. 305 Ziff. 22): „hier
(gemeint sind die Arme) war sie jedoch bei der Auffindung am Tage zuvor noch
deutlich vorhanden.“
Vermutlich
wussten bereits die Totengräber im frühen Mittelalter, was er mit der
Totenstarre auf sich hatte bzw. ab welchem Zeitpunkt sie auftrat und wann sie
wieder abnahm.
Auch
heute ist es keine große Wissenschaft mehr, den Todeszeitpunkt an Hand der
Totenstarre einzugrenzen. Daher unterscheidet der Gerichtmediziner im
Protokoll zwischen „deutlich vorhanden“ und „deutlich gelöst“. Daraus geht
hervor, dass der Todeszeitpunkt L. Vacca´s ab dem Moment des Auffindens der
Leiche im Rahmen von wenigen Stunden zurückgerechnet werden kann.
Die
beiden Zeugenaussagen, wonach L. Vacca am Montag noch lebend gesehen wurde,
werden also sachlich untermauert!
Lt.
Urteil soll L. Vacca aber bereits am 24./25. August 1995, also fünf/sechs Tage
bevor ihre Leiche am 30. August aufgefunden wurde, ermordet worden sein!
Selbst mit banalsten frühmittelalterlichen Kenntnissen lässt sich dieser
Zeitpunkt nicht mit der Realität
vereinbaren.
Während
dessen Kripo und Staatsanwaltschaft im Fall „F. Appel“ wenigstens noch den
Versuch machten, mir zum Tathergang ein
Messer anzulasten, verzichtet man im Fall „L. Vacca“ gleich von vorne herein
völlig auf die Klärung des Tatherganges.
Lt.
Urteil soll L. Vacca aufgrund stumpfer Gewalteinwirkung auf den Kopf mit der
Folge des völligen Ausblutens zu Tode gekommen sein. Der rechtsmedizinische
Befund der beiden Wissenschaftler dokumentiert jedoch zweifelsfrei zunächst
den Erstickungstod. Nicht nur die Lunge zeigt eindeutige Merkmale des
Erstickens, auch äußerlich kann man deutlich Verletzungen durch Strangulation
erkennen. Aus medizinischen Gründen hat das Ausbluten „aufgrund der stumpfen
Gewalteinwirkung auf den Kopf erst nach dem Erstickungstod stattgefunden. Jedoch
konnte am angeblichen Tatort, auf dem Vorplatz der Feldscheune in Buttenheim, genauso wie schon zuvor am Auffindeort der
Leiche F. Appel´s nicht die allgeringste Spur menschlichen Blutes sichergestellt
werden. Daher muss also davon ausgegangen werden, dass L. Vacca irgendwo (an
einem anderen Ort) ermordet wurde und vollständig ausgeblutet ist. Erst da-nach
wurde ihre Leiche nach Buttenheim zum Auffindeort gebracht.
Anmerkung:
Zur
Feststellung des genaueren
Todestages sollte nach Weisung des Leitenden Oberstaatsanwalts für die Rechtsmedizin
Würzburg ein Wettergutachten eingeholt werden. Das wäre auch zur genauen Bestimmung
des Todestages mit Hilfe des vorgesehenen Madengutachtens als Sachbeweis erforderlich
gewesen. Die Staatsanwaltschaft hat das jedoch vermieden. Weder der Verteidiger
noch das Gericht haben moniert. Die Anklage wäre ja erst recht in sich
zusammengefallen. Das Gutachten - mit erstaun-lichen Feststellungen - wurde dann erst viel später von mir eingeholt!
R. Frey
R. Frey
Zum
Zweck mich für Öffentlichkeit und Gericht als Mörder dastehen
zu lassen, haben Kripo und Staatsanwaltshaft nicht davor zurückgeschreckt, allerwichtigste
Daten und Spuren ganz einfach zu verschweigen oder sogar verschwinden zu
lassen. So hat man auch kein Sterbenswörtchen darüber verloren, dass L. Vacca
nicht nur ermordet, sondern zur Tat auch von einem oder mehreren Tätern sexuell
genötigt bzw. vergewaltigt wurde. In Scheide und Mastdarm von L. Vacca wurde
Sperma gefun-den (Bl. 850 ff.).
Aus
dem rechtsmedizinischem Gutachten ergibt sich, dieses Sperma stammte nicht von
mir. Das hätte es auch nicht können. Ich hatte „nie etwas mit L. Vacca“ – und
es lag mir wahr-haftig auch fern, mich mir ihr einzulassen. Im Übrigen habe ich
sie ohnehin nicht ermordet und auch nicht vergewaltigt. Ich kann mir auch nicht
vorstellen, dass L. Vacca zu dieser Zeit einen „Freund“ (wenn auch nur im Sinne einer sexuellen Beziehung)
hatte, denn nach dem Debakel mit ´F. Appel´ hatte sie von Beziehungen und sehr
wahrscheinlich von Männern im Allgemeinen die Schnauze erstmal gestrichen voll.
Bei sämtlichen
Vernehmungen (angefangen mit den Kripo-Beamten D. und G.) wurden mir Antworten
vorgegeben. In der „Verantwortlichen Beschuldigten-Vernehmung“ habe ich mich
pressen lassen, mich selbst zu bezichtigen F. Appel mit einer Axt erschlagen zu
haben. Genauso – nachweislich ! – lief es auch an vielen anderen Stellen. Man
muss sich nur mal die Protokolle ansehen.
Aber
warum haben D. und G. - später auch der Kripo-Beamte G. - sowie der LOStA Müller-Daams
in den Vernehmungen NIE! von mir abverlangt, eine Vergewaltigung an L.
Vacca zu „gestehen“ ??! Diese Spermaspuren und damit eine Vergewaltigung durch
den/die Mörder blieb vollkommen unangetastet! Natürlich
ist eine DNA-Spur durch Spermien wie eine Visitenkarte des/der Täter. Aber
hätte man mir eine Vergewaltigung vorg-worfen UND hätte man es vielleicht auch geschafft, dass ich mich selbst der Vergewaltigung bezichtige,
dann wäre öffentlich bekannt geworden, dass Sperma-Spuren bzw. DNA-Spuren Dritter
vorliegen.
In
einer Wiederaufnahme des Verfahrens wird sich trotz des Todes mehrerer junger
Zeugen problemlos beweisen lassen, dass Kripo und Staatsanwaltschaft bereits
vom allerersten Anfang an mit den Mördern in Kontakt standen und über das wahre
Tatgeschehen bestens informiert wurden.
Daher
wusste man schon vorab, dass ich L. Vacca nicht vergewaltigt – auch nicht
ermordet habe. Um die Täter zu decken war es nötig, die DNA-Spuren geheim zu
halten.
Zu
ehrlich gemeinten Ermittlungen wäre es notwendig (und auch der absolut normale
Weg) gewesen, wenigstens von einem kleinen, zur Genüge bekannten Kreis in
Frage kommender Personen, DNA-Proben zu entnehmen. Aber auch dann wäre klar
gewesen, dass ICH als Täter nicht
mehr in Frage komme oder wenigstens wäre die Beschuldigung erheblich in Zweifel gezogen. Somit hätten
die gesamten Ermittlungen anders verlaufen müssen!
Wenn
Kripo und Staatsanwaltschaft durch ihre V-Leute über den Totschlag (Mord) an F.
Appel informiert wurden, dann stellt sich natürlich die Frage, ob Lucia Vacca
heute noch leben könnte wenn man rechtzeitig reagiert hätte. Oder war ihr Tod zumindest
in Kauf genommen oder gar gewollt,?! Eine kleine Gruppe von Menschen ist durch einen gemeinsam begangenen
Mord viel enger aneinander gebunden, als durch einen gemeinsam geleisteten Eid nach dem Gesetz des Schweigens.
Wenn es im Rahmen einer
Wiederaufnahme des Verfahrens vielleicht doch noch zu neuen Ermittlungen kommen
sollte, werden sich die Herren der Kripo und auch der Leitende Oberstaatsanwalt
hoffentlich nicht aus der Verantwortung stehlen können.
Matthias
Anmerkungen:
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